Fokus: Raumluft und Geruch

Neben dem Lüften ist die richtige Wahl der Baustoffe und Einrichtungsgegenstände dafür verantwortlich, dass die Luft in Innenräumen angenehm ist und Gerüche nicht lange als unangenehm empfunden werden.

Den größten Teil des Tages – etwa 20 Stunden – halten wir uns in geschlossenen Räumen. Dementsprechend ist eine gute Qualität der Innenraumluft von großer Bedeutung. Denn nicht nur das Verhalten der Nutzer*innen, sondern auch Materialien oder Produkte, mit denen das Gebäude errichtet wurde oder ausgestattet ist, können bedeutsame Quellen für Schadstoffe sein.

Trockene Raumluft ist vor allem in der Heizperiode ein großes Problem und wird von vielen Menschen als unangenehm empfunden. Besonders empfindliche Menschen können durch zu trockene Luft krank werden. Der Grund: Je trockener die Luft, desto mehr Staubpartikel schweben im Raum, mit ihnen Bakterien, Viren und Mikroorganismen. Bei trockener Luft trocknen die Schleimhäute aus und sind somit in der Funktion, Atemwegserkrankungen und andere Krankheitserreger abzuwehren, eingeschränkt.

Gesunde Innenluft: Lehm und Kalk als Raumluft-Regulatoren

Lehm und Kalk sind Jahrhunderte alte Baustoffe. In den letzten Jahrzehnten wurden sie zugunsten schnell aushärtender Putze mit Zement- und Gipsanteilen von den Baustellen verdrängt. Diese aber können die guten Eigenschaften von Lehm oder Kalk nicht aufwiegen: Lehmputz sorgt für eine konstante und gesunde Luftfeuchtigkeit um 50% in Innenräumen. Das schont die Schleimhäute der Bewohner und Mitarbeiter und reduziert das Risiko für Erkältungskrankheiten und allergischen Reaktionen. Besonders Lehm besitzt zudem die Fähigkeit, Gerüche und Schadstoffe zu absorbieren, weswegen er auch für Allergiker als Baustoff ideal ist.

Die Schimmelgefahr ist, auch in Feuchträumen wie Bädern oder Waschküchen, gering. Künstliche Zusatzstoffe sind nicht nötig.

Lehm reduziert durch seine natürlichen Eigenschaften die Schimmelgefahr in Feuchträumen wie Bädern oder Waschküchen. Excessive Luftfeuchtigkeit wird durch den Lehmputz reguliert. Dadurch bildet sich kein Kondensat (Abhängig von Wassermenge und Größe der Putzfläche) an Fenster oder Spiegel. Zusatzstoffe sind nicht nötig. Kalkputze haben ähnliche Eigenschaften, sind härter als Lehm und können in stark frequentierten Bereichen wie Fluren, in der Altbausanierung im historischen Kontext oder im Außenbereich eingesetzt werden.

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