Nachdem neben mehreren Wohneinheiten auch das Haupttreppenhaus mit historischem Aufzug modernisiert wurden, stand 2019 / 2020 die Neugestaltung des zweiten Treppenhauses an.
Das lieblos wirkende Nebentreppenhaus sollte einen hellen, frischen Anstrich bekommen. Bei der Modernisierung wurde, wie auch beim Haupttreppenhaus, auf die Verwendung von natürlichen Kalkputzen und Sumpfkalkfarben Wert gelegt.
Die Holztreppe wurde repariert und bekam einen neuen Bodenbelag aus Linoleum. Das alte schmiedeeiserne Geländer wurde aufgearbeitet und setzt in schwarz einen Kontrast zu den sonst hellen Tönen.
Die Erneuerung der elektrischen Anlagen in Kombination mit dem Einbau von LED Beleuchtung und Präsenzmeldern ermöglicht eine Energieeinsparung von bis zu 70%.
Um den frischen Eindruck auch über Jahre erhalten zu können, mussten einige praktische Lösungen erarbeitet werden. Da es in der Vergangenheit vermehrt zu Schmutz und Schäden durch Lieferanten- und Mülltonnentransporte kam, wurden die Wände im Durchgang zur Straße halbhoch stabil und luftdurchlässig verkleidet. Ein Wasseranschluss und der neue Bodenabfluss mit dem passenden Gefälle erleichtert das Reinigen der Flächen, die mit rutschsicherem Feinsteinzeug ausgelegt wurden.
Aufgabe: Leistungsphasen 0-8 Finanzierung
Jahr: 2019 – 2020
Interessante Fragen & Antworten rund um das Projekt
- Welche Vorteile hat Kalkputz gegenüber Gipsputz?
- Kalkputz ist mineralisch, diffusionsoffen und durch seine Alkalität von Natur aus schimmelhemmend. Er nimmt Feuchte aus der Raumluft auf und gibt sie wieder ab, wodurch Wände schneller austrocknen und weniger anfällig für mikrobiellen Bewuchs sind. Besonders in Bädern, Küchen oder Altbauten mit wechselnden Klimabedingungen spielt er seine Stärken aus. Im Vergleich zu Gipsputz bleibt Kalkputz langfristig stabil, unterstützt ein gesundes Raumklima und lässt sich gut mit Naturfarben kombinieren.
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- Warum sollte man Naturfarben statt Dispersionsfarben verwenden?
- Naturfarben bestehen aus mineralischen und pflanzlichen Rohstoffen, etwa Sumpfkalk, Lehm oder Silikaten, und kommen ohne Weichmacher, Konservierungsmittel und problematische Lösemittel aus. Sie sind diffusionsoffen, unterstützen feuchtepuffernde Wandaufbauten und tragen zu einer niedrigen VOC-Belastung der Innenraumluft bei. Dadurch verbessert sich das Wohlbefinden deutlich, insbesondere für Kinder und sensible Personen. Gleichzeitig erzeugen Naturfarben eine matte, ruhige Oberfläche mit zeitloser Ästhetik.
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- Wie erreicht man eine hohe Wiederverwendbarkeit von Bauteilen?
- Wiederverwendbare Bauteile sind robust, sortenrein und mechanisch lösbar verbunden. Standardisierte Maße, modulare Raster und dokumentierte Produkte erleichtern späteren Ausbau und Wiedereinbau. Wenn bei Planung und Ausschreibung bereits festgelegt wird, dass Bauteile möglichst zerstörungsfrei demontierbar sein sollen, entstehen neue Märkte für gebrauchte Elemente. So wird aus dem Gebäude ein temporäres Lager für Materialien, die in zukünftigen Projekten erneut eingesetzt werden können.
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- Ressourcenschonung beginnt mit der Frage, ob gebaut werden muss oder ob Umbau, Umnutzung oder Nachverdichtung ausreichen. Im Entwurf wird Material nur dort eingesetzt, wo es tatsächlich Funktionen erfüllt. Schlanke Konstruktionen, wiederverwendete Bauteile und nachwachsende Rohstoffe senken den Ressourcenverbrauch. Langlebige, reparaturfreundliche Details verlängern Nutzungsdauern. So entsteht eine Bauweise, die nicht nur effizient, sondern auch maßvoll ist und die ökologischen Grenzen respektiert.
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